Ich bin nicht mit dem Traum gestartet, irgendwann CFO zu sein. Ehrlich gesagt wollte ich als Kind Fußballprofi oder Archiologe werden. Ich habe dann aber Industriekaufmann gelernt, alle Abteilungen gesehen – Einkauf, Vertrieb, Produktion, Verwaltung. Wie das eben so ist. In der Buchhaltung war ich ursprünglich nur als Notlösung eingeplant, weil jemand langfristig ausfiel.
Aus „Kannst du das mal übergangsweise mitmachen?“ wurde sehr schnell: Das ist mein Ding.
In den Folgejahren war ich in der Buchhaltung und im Finanzbereich verschiedener Unternehmen unterwegs, habe nebenbei den Bilanzbuchhalter gemacht, weitere Fortbildungen und Lehrgänge beusucht, und mich so immer tiefer in Finanzen und Controlling reingefressen. Nicht aus Lehrbüchern, sondern mitten in der Praxis. Echte Unternehmer, echte Mitarbeiter, echte Probleme.
Dabei habe ich immer wieder dasselbe Muster gesehen: Finanzen werden behandelt wie ein notwendiges Übel. Zahlen sind unvollständig oder falsch, Kalkulationen wackeln, Projekte laufen, ohne dass jemand weiß, ob sie sich lohnen. Geschäftsführer arbeiten am Limit – aber am Ende bleibt zu wenig übrig. Nicht, weil das Geschäftsmodell schlecht wäre, sondern weil Strukturen und Zahlen nicht ernst genug genommen werden.
Irgendwann war für mich klar: Finanzen sind nicht „fürs Finanzamt“, sie sind der direkteste und mächtigste Hebel für Gewinn, Sicherheit und Wachstum.